Quelle: http://www.vitaminb12.de
Die komplexe Wirkung von Vitamin B12: Wie wirkt B12 genau? Wozu brauchen wir es? Wie wichtig ist es für unsere Gesundheit und wie wirkt sich ein Mangel aus?
Inhalt
|
Vitamin B12 Wirkung: Der Körper braucht B12
Vitamin B12 ist ein sogenanntes essentielles Vitamin – das bedeutet, dass der Körper es nicht selbst herstellen kann und dass es ohne eine regelmäßige Vitamin-B12-Zufuhr langfristig nicht möglich ist, die Gesundheit des Körpers aufrecht zu erhalten. Vitamin B12 ist also lebenswichtig, aber welche Wirkung hat es überhaupt in unserem Körper?Die 5 Wirkungen des Vitamin B12Die Wirkung von Vitamin B12 lässt sich in 5 große Bereiche einteilen:
|
Vitamin B12: Wirkung auf die Gesundheit
Da Vitamin B12 damit an gleich mehreren grundlegenden Stoffwechselprozessen beteiligt ist, spielt es eine besondere Rolle für die Gesundheit und ein Vitamin-B12-Mangel kann zum Teil schwere Auswirkungen haben.Gebiet | Symptome eines Mangels |
1. DNA Synthese | Blutarmut, Geschädigte Schleimhäute, Krebsrisiko |
2. Energiestoffwechsel | Chronische Müdigkeit, Lustlosigkeit, Leistungsschwäche |
3. Lipidstoffwechsel | Schäden von Nerven Kribbeln, Taubheit, Chronische Schmerzen, Lähmungen Demenz |
4. Hormone & Neurotransmitter | Depressionen, Psychosen, Schizophrenie |
5. Entgiftung | Chronische Krankheiten, Immunschwäche |
So wirkt Vitamin B12 im Körper
Wie erklären sich all diese Wirkungen? Vitamin B12 wirkt im Körper vor allem in drei Formen und Wegen:- Methylcobalamin wirkt im Zellplasma
- Adenosylcobalamin wirkt in den Mitochondrien
- Hydroxocobalamin wirkt im Blut und im Zellplasma
Als Adenosylcobalamin wirkt es in den Mitochondrien, den Energiekraftwerken unseres Körpers. Adenosylcobalamin ist dort im Citratzyklus aktiv, einem wichtigen Stoffwechselzyklus zur Energiegewinnung. Vitamin B12 hilft dort beim Abbau der schädlichen Methylmalonsäure zu Succinyl-Coenzym-A, einem wichtigen Baustein in der Reaktionskette des Citratzyklus. Es sind vor allem diese beiden Prozesse, welche die hohe Wirksamkeit von Vitamin B12 erklären.
Hydroxocobalamin wirkt passiv im Blut und Zellplasma, indem es giftige Stoffe wie Cyanid und Stickstoffmonoxid bindet und aus dem Körper transportiert.
1. Vitamin B12 und seine Wirkung auf die DNA-Synthese
Die wohl bekannteste Wirkung des Vitamin B12 ist sein Einfluss auf die Blutbildung: Ein schwerer Mangel an Vitamin B12 führt zu Anämie (Blutarmut). Gleichzeitig – und weniger offensichtlich – sind aber auch viele andere Bereiche betroffen, in denen Zellteilung eine große Rolle spielt, so auch das Gehirn und das Rückenmark. Bei einem B12-Mangel entstehen Transkriptions-Fehler währen der DNA-Synthese, was langfristig vermutlich zu einem hohen Krebsrisiko führt und mit zahlreichen chronischen Krankheiten in Verbindung gebracht wird. (17)2. Vitamin B12 und der Energiestoffwechsel
Landläufig bekannt sein dürfte auch die Tatsache, dass Vitamin B12 einen erheblichen Einfluss auf das Energieniveau und die Leistungsfähigkeit hat. Dies liegt daran, dass Vitamin B12 direkt an der zellulären Energiegewinnung beteiligt ist. Energie wird im Körper über ein Molekül namens ATP (Adenosintriphosphat) übertragen – einem universellen Energieträger, welcher die aus der Nahrung gewonnene Energie speichert und für körperliche Prozesse verfügbar macht. Dabei werden die Fette, Proteine und Zucker vom Körper zunächst zerlegt und die Zwischenprodukte dann im sogenannten Citratzyklus in Wasser, CO2 und ATP umgewandelt. In diesem Citratzyklus spielt Vitamin B12 eine entscheidende Rolle – ohne Vitamin B12 schafft es der Körper damit nicht, aus der Nahrung die nötige Energie zu generieren.3.Vitamin B12 und der Lipidstoffwechsel
Vitamin B12 ist auch am Stoffwechsel membranbildender Lipide beteiligt – den Baustoffen der Zellmebrane und der Nervenschutzschicht Myelin. Die genauen Zusammenhänge sind hier noch nicht sehr gut erforscht. Unter Umständen kommt Vitamin B12 hier in Zukunft eine ziemlich große Bedeutung zu, da die Zellmembran in gewisser Weise die Kommunikationsoberfläche der Zelle ist. Welche Folgen ein B12-Mangel hier genau hat, ist noch kaum erforscht – besser bekannt, sind die Auswirkungen auf die Nerven.Vitamin B12 und seine Wirkung auf die Nerven
Die vielleicht wichtigste langfristige Wirkung von Vitamin B12 ist seine Wirkung im Zentralnervensystem, also auch dem Rückenmark und Gehirn. Dort ist Vitamin B12 am Aufbau der sogenannten Myelinscheiden beteiligt – einer Schutzhülle um die Nerven, die man grob mit der Isolation elektrischer Kabel vergleichen kann. Bei Erkrankungen wie der Multiplen Sklerose wird diese Schutzhülle der Nervenzellen zerstört, wodurch die Nerven ihre Signale nicht mehr korrekt übertragen können. Solche Krankheiten werden deshalb auch als demyelinisierende Erkrankungen bezeichnet und stehen im Verdacht, eng mit einem Vitamin-B12-Mangel zusammenzuhängen. Vor allem wird ein Zusammenhang von Vitamin B12 und MS vermutet, der bisher aber unzureichend erforscht ist. (2, 3)Vitamin B12 hat eine regenerierende Wirkung auf Nerven
Insgesamt soll Vitamin B12 eine große Rolle in der Regeneration von Nerven spielen und stellt eine mögliche Therapieoption bei einer ganzen Reihe von Krankheiten dar. So konnte an Ratten inzwischen gezeigt werden, dass sehr hohe Dosen Methylcobalamin in der Lage sind, die Regeneration von Nerven sehr zu beschleunigen, was für die Behandlung einer Reihe von Krankheiten interessant sein könnte. (6) An Menschen wurden solche Versuche bisher jedoch nicht unternommen.Vitamin B12 bei Multipler Sklerose, Fibromyalgie und Chronic Fatique Syndrome
Vitamin B12 wird experimentell in der Behandlung von MS, Fibromyalgie und dem Chronic Fatique Syndrome (CFS) untersucht und erfolgreich eingesetzt. Welche Wirkung hier genau eine Rolle spielt, ist noch nicht vollständig klar. Während bei MS die Myelin bildende Eigenschaft des Vitamin B12 naheliegt, wird bei Fibromylagie und CFS auch vermutet, dass die Eigenschaft von Vitamin-B12 als Homocystein-Senker (7) oder NO-Fänger für die oftmals guten Ergebnisse verantwortlich ist. (8)Vitamin B12 und seine Wirkung auf das Gehirn
Auch bei der Entwicklung des Gehirns spielt Vitamin B12 eine wichtige Rolle. Einige seltene Erbkrankheiten verhindern die Synthese der Vitamin-B12-Coenzyme Methylcobalamin und Adensosylcobalamin. Aus dem Studium dieser Krankheiten wissen wir heute, das Vitamin-B12 für die Entwicklung und Funktion des Gehirns von zentraler Bedeutung ist. (9) Ohne Vitamin B12 entwickelt sich das Gehirn nur schlecht und diverse Störungen und Unterentwicklungen der kognitiven Fähigkeiten treten auf.Auch Studien an den Kindern strikter Veganer und Vegetarier mit Vitamin-B12-Mangel zeigten eine deutliche Unterentwicklung und geringere Masse des Gehirns und eine rückständige mentale Entwicklung, die jedoch meist durch Vitamin-B12-Gabe an das Kind wieder aufgeholt werden können. (10-16) Auch hier ist es vor allem die Myelinisierung der Nerven, die für einen Großteil der durch einen Vitamin-B12-Mangel verursachten Hirnschäden verantwortlich gemacht wird. Aber auch verschiedene Methylierungsvorgänge durch einen B12-bedingten Mangel an S-Adenosylmethionin scheinen ursächlich an neuropsychatrischen Problemen beteiligt zu sein.
4. Hormone und Neurotransmitter
Auch noch recht stiefmütterlich erforscht ist das gewaltige Potenzial von B12 im Bereich der Hormone und Neurotransmitter. Vitamin B12 ist hier wichtig zum Erhalt unserer geistigen Fähigkeiten, der Wahrnehmung und Denkfähigkeit, der Funktion des Gehrins und der regulation der körperlichen Prozesse durch verschiedene Botenstoffe. Das Wirkspektrum reicht hier von der Behandlung schwerer psychischer Krankheiten, die teilweise durch eine B12-Kur ganz oder teilweise geheilt werden können, bis zur Therapie kleiner Schlafbeschwerden.Vitamin B12 bei psychischen Krankheiten
Der Zusammenhang von Vitamin B12 und verschiedenen neuropsychatrischen Krankheiten wird heute immer deutlicher (4), wobei diese Krankheiten auch in Abwesenheit von extrem niedrigen B12-Werten im Blut mit ausgeprägten Vitamin-B12-Mangel-Anämien auftreten können. Scheinbar kann in einigen Fällen schon ein geringer Vitamin-B12-Mangel zu solchen Krankheitsbildern führen. Es wird von Fällen berichtet, bei denen sich selbst schwerste Symptome durch eine Gabe von Vitamin B12 komplett normalisieren ließen. (5) Erklärt wird dies zum Teil durch eine Demyelisierung der Nervenstränge im Rückenmark. Bei anderen psychischen Krankheiten wie beispielsweise Depressionen spielt Vitamin B12 eine Rolle, weil es eine Wirkung auf die Bildung von Neurotransmittern hat – speziellen Botenstoffen, die unsere Stimmung maßgeblich beeinflussen.5. Vitamin B12 zur Entgiftung
Vitamin B12 hat noch weitere Wirkungen, die nicht unmittelbar mit seinen zentralen Aufgaben im Körper zusammenhängen. So können Hydroxo- und Methylcobalamin zur Entgiftung des gefährlichen Cyanids (auch: Blausäure) eingesetzt werden. Das Vitamin bindet das Cyanid, so dass es über den Urin ausgeschieden werden kann. Eingesetzt wird Vitamin B12 zum Beispiel bei der Behandlung von Brandopfern, die eine Rauchvergiftung erlitten haben. Aber auch geringe Mengen an Cyanid, die wir durch die Umwelt aufnehmen, werden durch Vitamin-B12 entgiftet. Dies ist besonders für Raucher relevant, die ständig Cyanid durch den Zigarettenrauch einatmen. Noch wirchtiger ist aber seine Rolle als Gegenspieler von Freien Radikalen und seiner Wirkung in der Bekämpfung des Nitrosativen Stresses – einem unterschätzten und möglicherweise zentralen Mechanismus bei der Entstehung zahlreicher Krankheiten.Nitrosativer Stress: Vitamin B12 als Stickstoffmonoxid-(NO)-Fänger
Auch überschüssiges Stickstoffmonoxid (chemische Formel: NO) wird durch Vitamin B12 gebunden, wodurch nitrosativem/oxidativem Stress durch freie Radikale vorgebeugt werden kann. Nitrosativer Stress wird mit verschiedensten Krankheitsbildern wie Autoimmunerkrankungen, Neurodermitis, Schuppenflechte, Asthma, Herzinfarkt, Schlaganfällen, Demenz, Alzheimer, Parkinson und Krebs in Verbindung gebracht, wobei die Zusammenhänge hier teilweise noch wenig erforscht sind.Relativ gut verstanden sind hingegen die negativen Auswirkungen auf die Mitochondrien-Funktion, den Cholesterinstoffwechsel, die Synthese der Steroidhormone (Sexualhormone) und die Bildung von krebserregenden Nitrosaminen. Vitamin B12 bindet Stickstoffmonoxid, und das entstehende Nitrosocobalamin kann problemlos mit dem Urin ausgeschieden werden. In der orthomolekularen Medizin werden recht dramatische Heilungserfolge durch eine Vitamin-B12-Kur bei verschiedenen Formen von nitrosativem Stress berichtet. (1)
Weiterlesen: Vitamin-B12 und Nitrosativer Stress
Die Wirkung von Vitamin B12 auf die Haut
Auch bei äußerer Anwendung auf der Haut soll Vitamin B12 als NO-Fänger wirken, weshalb es auch Vitamin-B12-Creme angeboten wird. Diese wurde 2009 für einige Zeit als „Wundermittel“ gegen Neurodermitis und Schuppenflechte angepriesen. Die wissenschaftliche Beweislage ist hier aber noch dünn und die Wirkung der Vitamin-B12-Creme wird von vielen Hautärzten stark angezweifelt, auch wenn einzelne Patienten von guten Ergebnissen berichten. Auch eine innere Anwendung von Vitamin B12 soll aber in einigen Fällen positive Wirkungen auf Hautkrankheiten haben – vermutlich ebenfalls aufgrund der Rolle des Vitamins als Gegenspieler der Stickoxide.Fazit: Vitamin B12 – unscheinbares Vitamin mit großer Wirkung
Während anderen Vitaminen wie Vitamin C, D und E in jüngerer Zeit berechtigterweise große Aufmerksamkeit zuteil wurde, ist Vitamin B12 noch immer ein recht unscheinbares Vitamin. Besonders vor dem Hintergrund, dass immer mehr Menschen eine vegetarische oder vegane Lebensweise wählen, hat Vitamin B12 aber deutlich mehr Aufmerksamkeit verdient. Diese dürfte es langfristig auch bekommen, denn die vielfältigen Wirkungen des Vitamin B12 überraschen immer wieder und es wird zunehmend deutlich, welch wichtige Rolle es für unsere körperliche und geistige Gesundheit spielt.Vitamin-B12-Tabelle
Lebensmittel mit viel Vitamin B12µg /100 g % Tagesdosis
Rinderleber |
65,0
|
2167%
|
Kalbsleber |
60,0
|
2000%
|
Lammleber |
35,0
|
1169%
|
Kaviar |
16,0
|
533%
|
Austern |
14,5
|
483%
|
Leberwurst, fein |
13,5
|
450%
|
Kaninchen |
10,0
|
333%
|
Leberknödel |
10,0
|
333%
|
Makrele |
9,0
|
300%
|
Hering |
8,5
|
283%
|
Miesmuschel |
8,5
|
283%
|
Rind mager |
5,0
|
167%
|
Wildschwein |
5,0
|
167%
|
Forelle |
4,5
|
150%
|
Thunfisch |
4,3
|
143%
|
Gans |
4,0
|
133%
|
Rotbarsch |
3,8
|
126%
|
Seelachs |
3,5
|
116%
|
Camembert |
3,1
|
103%
|
Emmentaler |
3,1
|
103%
|
Lamm |
3,0
|
100%
|
Ente, Brust |
3,0
|
100%
|
Lebensmittel mit mittlerem Vitamin-B12-Gehalt
in µg /100g | % Tagesdosis | |
Lachs | 2,9 | 97% |
Tintenfisch | 2,5 | 83% |
Schweineschnitzel | 2,1 | 70% |
Edamer | 2,0 | 67% |
Parmesan | 2,0 | 67% |
Kalb mager | 2,0 | 67% |
Hecht | 2,0 | 67% |
Hühner-Eigelb | 2,0 | 67% |
Gouda | 1,9 | 63% |
Hühnerei | 1,8 | 60% |
Gyros | 1,6 | 53% |
Scholle | 1,5 | 50% |
Hackfleisch | 1,5 | 50% |
Mortadella | 1,4 | 46% |
Salami | 1,4 | 46% |
Bratwurst | 1,3 | 43% |
Mozzarella | 1,3 | 43% |
Frankfurter Würstchen | 1,1 | 36% |
Schweinefleisch, mager | 1,0 | 33% |
Frischkäse (mind. 10% Fett) | 1,0 | 33% |
Quark | 0,9 | 30% |
Fischstäbchen | 0,8 | 26% |
Hüttenkäse | 0,7 | 23% |
Sardelle | 0,6 | 20% |
Schafsmilch | 0,5 | 17% |
Huhn | 0,4 | 13% |
Kuhmilch | 0,4 | 13% |
Joghurt | 0,4 | 13% |
Schafskäse (Feta) | 0,4 | 13% |
Hühner-Eiweiß | 0,1 | 3% |
Ziegenmilch | 0,1 | 3% |
Weizen-/Weißbier | 0,1 | 3% |
Lebensmittel ohne Vitamin B12
in µg / 100g | |||||||||
Gemüse | 0 | ||||||||
Obst | 0 | ||||||||
Pflanzliche Fette und Öle | 0 | ||||||||
Hülsenfrüchte (Bohnen, Erbsen, etc.) | 0 | ||||||||
Kräuter | 0 | ||||||||
Nüsse und Saaten | 0 | ||||||||
Getreide / Weizen | 0 | ||||||||
Amaranth | 0 | ||||||||
Quinoa | 0 | ||||||||
Reis | 0 |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen